Wohngemeinschaft im Turm von St. Laurentii

Ein neues Zuhause für Vögel und Fledermäuse



Viele Vogelarten siedeln sich gerne in der Nähe des Menschen an. Turmfalken, Dohlen, Fledermäuse oder Schleiereulen nutzen Kirchtürme und andere Gebäude in Städten und Dörfern als Ersatz für natürliche Bruthöhlen in Felsen oder Bäumen. Viele der Arten leiden jedoch darunter, dass Brutmöglichkeiten in den Siedlungen zunehmend verloren gehen. Bei Kirchturmsanierungen werden zum Beispiel Einfluglöcher oder Brutnischen verschlossen oder Gitter zur Abwehr von Tauben angebracht. Auch kleine Arten wie Spatz oder Hausrotschwanz stehen dann vor verschlossener Tür. 
Der NABU setzt sich mit der Aktion „Lebensraum Kirchturm“ für die Sicherung von Nistplätzen bedrohter Arten ein. Kirchen, die sich besonders für den Artenschutz einsetzen, werden mit einer Urkunde ausgezeichnet und erhalten eine Plakette, die sie an ihrer Kirche anbringen können. 

Auch unsere NABU-Gruppe hat sich an der Aktion beteiligt : Zunächst nahmen wir 2012 Kontakt mit der Innenstadtgemeinde der St. Laurentii Kirche auf. Wir vereinbarten eine gemeinsame Begehung und stellten dann fest, dass nach der letzten Dachrenovierung die Brutmöglichkeiten für den Turmfalken sich verschlechtert hatten. Zusammen mit einem Tischler konnten wir eine professionelle Niststätte innerhalb der halbrunden Gaube, die nach Süden zeigt, installieren. Die engagierte Kirchengemeinden zeichneten wir dann für ihren Einsatz mit der Plakette und Urkunde Lebensraum Kirchturm aus.

Bereits im ersten Jahr konnten drei junge Turmfalken erfolgreich den Kirchturm verlassen. Die letzte Brut war dann erst wieder 2019.

 

Eine Übersicht über alle Kirchen, die seit Beginn der Aktion 2007 mit der NABU-Plakette „Lebensraum Kirchturm“ ausgezeichnet wurden und so vielen seltenen Tiere wie Fledermäusen und Schleiereulen einen Lebensraum bieten finden Sie hier.

 

Die erfolgreiche erste Brut des Turmfalken wurde von uns mit einer Aktion in der Fußgängerzone begleitet: